Ich habe in den letzten Jahren einige Kurse belegt. Eine der Kursteilnehmerinnen erzählte Folgendes. Ihr Mann sagte zu ihr: „Meine Liebe, wenn wir in ein vollbesetztes Fussballstadion gehen und einer von gegenüber schreit „Du Idiot“ dann stehst du auf und rufst: „Was fällt dir ein, mich zu beleidigen.“ – Du beziehst alles auf dich.“
Wir haben herzhaft darüber gelacht. Leider ergeht es aber vielen so. Wenn Menschen zusammenstehen und ihr Gespräch unterbrechen, wenn jemand dazukommt, meinen sie, die anderen haben über sie gesprochen. Wenn sie keine Aufmerksamkeit erhalten, meinen sie, man hat was gegen sie. Wenn sie etwas lesen, meinen sie, es sei für sie gedacht. Das ist ein grosser Minderwertigkeitkomplex und diese Menschen sind sehr schwierig im Umgang.
Als erstes würde man eine psychologische Betreuung empfehlen. Doch es gibt auch andere Wege: Kurse in verbaler und nonverbaler Kommunikation, Theaterspiele, kreative Betätigung, Sport. Eigentlich ist alles hilfreich, was man für sich selber tut. Weil man sich damit auf sich selber konzentriert und nicht auf das , was andere sagen, machen oder vielleicht denken.
Autor: Ursula Ortmann, Rees
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