In unseren Träumen begegnen wir verschiedenen Menschen, unterschiedliche Altersgruppen, männlich und weiblich. Nach der Traumdeutung handelt es sich oft immer um den Träumer selbst: der alte Mann ist das weise, wissende Bewusstsein – das kleine Kind unsere Unbefangenheit, Lebhaftigkeit, Kreativität. Alle Traummenschen sind Bewusstseinsdarsteller unseres SELBST.
Auch die Menschen unseres realen Lebens sind Spiegelungen unserer inneren Personen. Wir haben also innere Eltern, Geschwister, Nachbarn und Freunde. Diese Personen haben Anspruch auf einen würdigen Platz in unserem Herzen. Weigern wir uns, bestimmte Menschen zu würdigen, befinden wir uns im Ungleichgewicht der Seele – in Disharmonie. Daraus entstehen die unangenehmen Dinge in unserem Leben.
So gibt es neben der äusseren Mutter, zu der ich den Kontakt abgebrochen habe aus immer welchen Gründen auch, eine innere Mutter. Ihr kann ich mich nähern, ihr meinen Dank aussprechen für die Gabe meines Lebens und evtl. weiteren Zuwendungen, die ich erhalten habe. Damit gebe ich ihr den Platz, der ihr zusteht, ohne mich im realen Leben mit dieser Frau auseinandersetzen zu müssen. (in einigen Fällen geht das leider nicht)
Unsere Ahnenreihe geht weit zurück (in der Familienaufstellung rechnet man mit 7 Generationen, die hinter einem stehen) von denen wir die meisten gar nicht kennen. Trotzdem wirken gerade die ausgegrenzten, versteckten oder verschwiegenen Personen stärker in unser Leben, als wir überhaupt ahnen.
Bei der Familienaufstellung versucht man, die Familienmitglieder zu integrieren und auf ihren rechtmässigen Platz zu stellen. Neben Vater und Mutter wird das 1. Kind aufgestellt, egal ob es geboren wurde oder nicht, egal ob männlich oder weiblich, die 1. Schwangerschaft gehört mit zur Familie wie jede weitere auch. Jede folgende Schwangerschaft zählt als nächstes Familienmitglied, also eine Reihenfolge 1. Schwangerschaft, 2., 3. etc. – jede vorherige Schwangerschaft hat „einen höheren Rang“ als die nächste. Man kann sich jetzt vorstellen, wieviel Unordnung und Disharmonien in Familien entstanden alleine dadurch, dass z.B. das 4. geborene Kind – männlich – von den Eltern an 1. Stelle gestellt wurde, weil es das 1. männlich geborene Kind war.
Abgetriebene Kinder oder Kinder, die wegen körperlicher oder geistiger Erkrankungen in Heime gegeben wurden oder abgegebene Kinder, die totgeschwiegen wurden, erscheinen bei der Aufstellung als Lücke. Alle Anwesenden haben das Gefühl, da fehlt jemand. Erst wenn die Person mitaufgestellt wurden, fühlen sich alle wohl und „in Ordnung“.
Ist dieses Familiensystem in Ordnung gebracht, gibt man diese karmische Belastung nicht mehr an seine Kinder weiter. Bert Hellinger hat diese Familienaufstellung wieder publik gemacht und in seinen zahlreichen Büchern vorgestellt.
Autor: Ursula Ortmann, Rees